Sind Advertorials bzw. Gastbeiträge ein solides und stabiles Geschäftsmodell? In diesem Beitrag möchte ich dir die Möglichkeiten von Paid-Posts näherbringen und aufklären, ob sich der Verkauf von Advertorials als Einnahmequelle auf lange Sicht lohnt.
Was sind Advertorials
Advertorials sind Werbeinhalte, die inhaltlich und stilistisch so gestaltet sind, dass sie wie redaktionelle Artikel oder Beiträge erscheinen. Sie werden oft in Zeitschriften, Zeitungen, Online-Medien und anderen Veröffentlichungen verwendet. Der Begriff „Advertorial“ leitet sich von der Kombination der Wörter „Advertisement“ (Werbung) und „Editorial“ (Redaktion) ab.
Obwohl Advertorials wie redaktionelle Inhalte aussehen, haben sie eine werbliche Botschaft. Sie zielen darauf ab, ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Marke zu bewerben.
Advertorials können kreativ gestaltet sein und oft Storytelling-Elemente verwenden, um das Interesse der Leser zu wecken und sie zu überzeugen. Das ist vor allem für große Marken oftmals sehr wichtig. Meistens soll man ein Lebensgefühl oder eine Geschichte transportieren und dem Nutzer somit lange im Gedächtnis bleiben.
Wo Advertorials verkaufen
Wo du Advertorials an den Mann bringen kannst, kann sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel bedarf es einer guten Website und etwas Mühe, dann klappt es aber auch relativ schnell mit dem Verkauf einer Werbeplatzierung in Form eines redaktionellen Inhalts. Folgende Kanäle können unter anderem zum Verkauf von Advertorials genutzt werden.
Direkt in Kontakt mit Marken & Unternehmen treten
Wenn du selber etwas Zeit investieren willst, dann kannst du Firmen und Marken, die zu deiner Seite passen, direkt abschreiben. Um so erfolgreich zu sein, musst du meiner Erfahrung nach aber schon ein sehr starkes Portal dein Eigen nennen. Das Anschreiben von Unternehmen kann mühselig sein, meist kommst du so einfach auch nicht an den richtigen Kontakt, der für das Marketing zuständig ist. Viele Firmen gehen außerdem über Agenturen, die das Thema Advertorials für sie regeln.
Advertorial Portale
Im Internet gibt es eine große Auswahl an Advertorial Portalen, wo Werbetreibende auf Website Inhaber treffen. Das beste Portal für den deutschen Markt ist Ranksider, ansonsten empfehlen sich noch GetLinko und einige andere. Einen separaten Ratgeber dazu findest du hier.
Anfragen von Agenturen
Wenn du eine Weile eine Seite betreibst, wirst du automatisch Anfragen von Agenturen erhalten, welche Werbekunden haben und Advertorials bei dir platzieren möchten. In 90% der Anfragen geht es um reine Backlink-Platzierungen, also keine Advertorials im klassischen Sinne. Trotzdem können auch hin und wieder hochwertige Anfragen mit Themen, die genau zu deiner Seite passen, dabei sein.
Weitere tiefgreifende Tipps, wo du Advertorials einfach verkaufen kannst, erhältst du bald in meinem neuen EBook. Trage dich einfach für den Newsletter ein, um den Release nicht zu verpassen!
Wie viel Geld kann man mit einem Advertorial verdienen?
Dieser Punkt kann nicht verallgemeinert werden. Generell hängt hier ganz viel von deinem Verhandlungsgeschick und dem Werbepartner ab. Auch deine Präsenz im Netz und diverse Kennzahlen können eine ausschlaggebende Rolle spielen. Von wenigen Euros bis hoch zu Summen über 10.000€ ist tatsächlich alles möglich.
Auch die zur Zurverfügungstellung von kostenlosen Waren oder Dienstleistungen kann zur Bezahlung eines Advertorials genutzt werden. Oft ist auch eine Kombination aus Geld und Ware üblich. Anbei einige Beispiele, was mit Advertorials aus meiner Erfahrung realistisch möglich ist.
- Mittelgroßer Reiseblog (10.000-20.000 Nutzer und gutes Linkprofil): 350-750€
- Kleine Nischenseite: 50-250€
- Großes Portal oder Magazin mit vielen nützlichen Inhalten (Branche Reise, Elektronik etc.): 1.200-4.000€
- Bekannter Blog von einer Marke oder einem großen Onlineshop: 1.500-9.000€
Dabei sind diese Zahlen definitiv nicht in Stein gemeißelt. Es kommt hier wirklich auf viele Faktoren und auch das Budget des Werbetreibenden an. Wenn es passt, dann passt es eben und dann wird auch gerne mal ohne Diskussion mehr bezahlt.
Tipps, um mehr Gewinn aus einem Advertorial herauszuholen:
Seit über 10 Jahren bin ich schon in diesem Geschäft und habe etliche Advertorials verkauft oder für Kunden betreut. Deshalb kommen hier ein paar Tipps von mir, wie du das Maximale aus deiner Werbefläche herausholen kannst:
- Limitiere die Laufzeit – so kannst du versuchen, in einem gewissen Rhythmus immer wieder Geld für die Platzierung zu verlangen.
- Wenn dir Geld geboten wird, frage auch immer nach Testprodukten und andersherum.
- Liefere transparente Zahlen, Fakten und Argumente, warum der Kunde bei dir buchen sollte und welchen Nutzen dies für ihn bringt.
- Setze den Preis nicht zu niedrig an. Verramschen brauchst du deinen Werbeplatz nicht! Wenn Interesse besteht, sind Firmen meist schon von sich aus bereit, gute Summen zu bieten.
Sind Advertorials illegal?
NEIN! Advertorials sind nicht illegal und auch nicht unseriös. Allerdings gibt es durchaus Einschränkungen, die einem zum Beispiel von der deutschen Gesetzgebung auferlegt werden. So dürfen einige Themen nach deutschem Recht nicht beworben werden. Anbei einige Beispiele ohne Gewähr.
Nach deutschem Recht gibt es bestimmte Beschränkungen für die Werbung, die aufgrund von Gesetzen und Vorschriften gelten. Hier sind einige Beispiele für Dinge, die in Deutschland in der Regel nicht beworben werden dürfen:
1. Tabak und Alkohol: Die Werbung für Tabakprodukte und alkoholische Getränke ist stark reguliert. In vielen Fällen ist Werbung für Tabak in Deutschland komplett verboten, und Alkoholwerbung unterliegt strengen Einschränkungen.
2. Arzneimittel: Die Werbung für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist stark reguliert und darf nur von qualifiziertem medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. Die Werbung für rezeptfreie Arzneimittel unterliegt ebenfalls bestimmten Vorschriften.
3. Glücksspiel: Die Werbung für Glücksspiel, insbesondere Online-Glücksspiel, unterliegt strengen Regulierungen. Sie muss bestimmte Anforderungen erfüllen und darf Minderjährige nicht ansprechen.
4. Irreführende oder betrügerische Werbung: Werbung, die irreführende oder falsche Informationen enthält, ist illegal. Dies schließt auch betrügerische Werbemethoden wie Schneeballsysteme und Pyramidensysteme ein.
5. Diskriminierende Werbung: Werbung, die diskriminierend ist oder Hass gegen bestimmte Gruppen fördert, ist illegal und wird nicht toleriert.
6. Werbung für illegale Produkte oder Dienstleistungen: Selbstverständlich ist die Werbung für illegale Produkte oder Dienstleistungen, wie Drogen oder illegalen Waffenhandel, illegal.
7. Schleichwerbung: Werbung, die nicht klar als solche gekennzeichnet ist und versucht, Produkte oder Dienstleistungen heimlich zu bewerben, ist in Deutschland nicht erlaubt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Vorschriften und Regulierungen im Laufe der Zeit variieren können und dass es auch auf die spezifische Art der Werbung, das beworbene Produkt oder die Dienstleistung und die Zielgruppe ankommt. Unternehmen und Werbetreibende müssen die aktuellen Gesetze und Vorschriften sorgfältig prüfen und sich an diese halten, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Die Ethik von Advertorials
Zuallererst möchte ich dir klarstellen, dass ich persönlich nichts Verwerfliches oder Unethisches am Thema Advertorials verkaufen finden kann. Insbesondere, wenn die Beiträge ordnungsgemäß und transparent als Werbung gekennzeichnet sind, sehe ich darin nichts Falsches.
In der Welt der Fernsehwerbung oder in gedruckten Magazinen wird sich schließlich auch nicht über Werbeplatzierungen beschwert. Bedauerlicherweise hat sich im Internet seit vielen Jahren eine Mentalität der Gratis-Nutzung und die Vorstellung etabliert, dass Werbung unseriös ist. Dies ist in den Köpfen vieler Internetnutzer fest verankert.
Was jedoch oft übersehen wird, ist der immense Aufwand an Arbeitszeit und finanziellen Ressourcen, der in gut gemachte Blogs und Websites investiert wird. Stell dir einmal vor, wie viel Geld und Zeit ein Betreiber eines Reiseblogs in Flüge, Hotels, Ausrüstung und die Beschaffung von Informationen investiert. Warum sollte er nicht die Möglichkeit haben, etwas Geld zu verdienen und seine Investitionen zurückzugewinnen?
Selbst seriöse Nischen- und Affiliate-Seiten erfordern oft erhebliche Zeit- und Kostenaufwendungen. Manchmal werden beträchtliche Summen für den Erwerb von Testprodukten aufgewendet, um letztendlich Wissen und Erfahrungen erstmal kostenlos an Interessierte weiterzugeben. Auch mit diesem Blog habe ich schon etliche Arbeitsstunden verbracht, um hilfreichen Content zu erzeugen. Wieso sollte ich also nicht auch etwas dafür zurückbekommen?
Aus meiner Sicht sind Advertorials daher ein vollkommen legitimes und ethisch vertretbares Mittel, um in der modernen Welt Geld zu verdienen. Wenn du persönlich von einem Produkt überzeugt bist, umso besser! Dennoch ist es nicht unbedingt erforderlich, dies zu sein. Oder glaubst du auch, dass der Werbeverantwortliche bei RTL, Pro7 oder in der Bild-Zeitung alle beworbenen Produkte ebenfalls gut findet?
Sind Advertorials schädlich für das Google Ranking?
Da Advertorials Werbeinhalte sind, die oft wie redaktionelle Beiträge aussehen, aber tatsächlich dazu dienen, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu bewerben, hat Google klare Richtlinien für diese herausgegeben. Dies soll die Irreführung bei Suchergebnissen vermeiden. Wenn Advertorials nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet werden oder gegen diese Richtlinien verstoßen, kann sich das negativ auf das Google-Ranking auswirken.
Google hat das Ziel, seinen Benutzern hochwertige und relevante Suchergebnisse zu bieten. Wenn Inhalte als redaktionelle Beiträge getarnt sind, tatsächlich aber Werbung darstellen, kann dies die Glaubwürdigkeit und die Nutzererfahrung beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, Transparenz und Kennzeichnung in Bezug auf Advertorials zu gewährleisten.
Wenn Google feststellt, dass eine Website gegen die Richtlinien für Advertorials oder allgemeine Qualitätsrichtlinien verstößt, kann dies zu einer Strafmaßnahme führen, die sich auf das Ranking auswirkt. Dies kann bedeuten, dass die betroffene Website in den Suchergebnissen abgestuft oder aus diesen gänzlich entfernt wird.
Wenn du also ein Advertorial korrekt kennzeichnest, hast du von Google keine Strafmaßnahmen zu befürchten. Selbst die Veröffentlichung ohne Kennzeichnung ist bei Artikeln, die sehr viel Nutzen bieten und nur einen kleinen Werbelink zwischen etlichen anderen beinhalten, eher unbedenklich.
Am Ende musst du aber für dich selbst abwägen, ob du einen Artikel als Werbung kennzeichnen willst oder nicht. Wenn du ohnehin einen Beitrag über dieses Thema verfasst hättest und dieses auch noch perfekt zu deiner Seite passt, dann ist dies meiner Meinung nach vollkommen unproblematisch. Denn offen gesagt: Wer soll es denn jemals herausfinden… Andererseits darfst du halt auch nicht den rechtlichen Aspekt (siehe oben) außer Acht lassen.
Falls du aber 100% nach Google-Richtlinien und Wettbewerbs- bzw. deutschem Medienrecht handeln möchtest, dann ist eine Kennzeichnung deiner bezahlten Werbeartikel IMMER notwendig.
Fazit Advertorials verkaufen
Das Thema Advertorials und ihre Vermarktung ist vielschichtig und komplex. Zusammenfassend kann ich jedoch mit voller Überzeugung sagen, dass sie ein solides Geschäftsmodell und eine ausgezeichnete zusätzliche Einnahmequelle für Website-Betreiber darstellen. Abhängig von der Größe der Website oder der Anzahl der betriebenen Websites können monatliche Einnahmen leicht im Bereich von mehreren hundert bis mehreren tausend Euro erzielt werden. Große Portale und etablierte Medienunternehmen erhalten sogar mittlere bis hohe vierstellige Beträge für ein einzelnes Advertorial. Aus meiner Perspektive sind Advertorials in der heutigen Zeit daher eine legitime und sehr effektive Form der Werbung sowie ein äußerst rentables Geschäftsmodell für all jene, die Werbeflächen im Internet vermarkten möchten.
Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Thema Advertorials? Hinterlasse gerne einen Kommentar!